Sonntag, 5. Juli 2015

Denke nicht, lebe...und rechne nie damit, dass meine Texte einen roten Faden haben

Da ist er wieder, der Sonntag, der einzige Tag der Woche, den ich schon als Kind nicht mochte. Warum? Nicht etwa weil es der Tag vor Montag ist, oder weil das Wochenende damit offiziell beendet wird, sondern weil ich Sonntags seltsamerweise immer zu grübeln neige. Eine komische Angewohnheit, die ich in all den Jahren nicht abgelegt habe. An diesem Tag weiß ich irgendwie nie so richtig etwas mit mir anzufangen und komme dadurch recht schnell in die Grübelfalle. Es wird daher Zeit, endlich etwas dagegen zu tun. Die heutige Abhilfe: Haare blondieren und färben, unterhaltsame Serien schauen, bei denen man sich mal nicht konzentrieren muss und ach ja Kommunikation mit Freunden und Fremden. Bei eben jenen Gesprächen ist mir ein Satz rausgerutscht, der mir noch immer durch den Kopf geht:

Ich bin nicht 32 geworden, ohne Menschen zu verletzen.

Was mich an diesem Satz erschreckt hat, war nicht die Tatsache, dass er mir so leicht rausgerutscht ist, denn so bin ich, ich sage und schreibe oft ohne darüber nachzudenken das Erste, das mir durch den Kopf geht, was mich erschreckt hat, war eher die Tatsache, das es sich so normal anfühlte, so etwas zu sagen und das es gleichzeitig doch erschreckend ist, weil es den Eindruck erweckt, mir wäre das egal. Wer mich kennt, weiß sehr wohl, dass ich solche Dinge nicht grundlos sage, aber eben auch nicht so bösartig meine, wie sie vielleicht für Außenstehende klingen mögen.

Wir leben auf eine sehr paradoxe Art und Weise vor uns hin, nehmen Dinge als selbstverständlich hin, die wir durch Kleinigkeiten ändern könnten oder zerdenken wir Dinge, die wir einfach nur akzeptieren könnten.

Warum zur Hölle sind wir so? Und warum pauschalisiere ich gerade, in dem ich das Wort wir benutze? Eigentlich spreche ich von mir, von meiner großen Macke.

Ja, ich gehöre zu der Sorte Menschen, die zu zwei grundverschiedenen Verhaltensweisen neigt:

a) ich rede meistens so darauf los, wie mir der Mund gewachsen ist und bin ehrlich

und

b) ich zerdenke Dinge und mache mir damit selbst das Leben schwer

Das klingt sehr paradox, oder? Aber es ist tatsächlich so. Warum? Keine Ahnung, ich kenne mich nicht anders.

Wenn ich von Freunden oder Kollegen umgeben bin, vergesse ich schon mal das Nachdenken, rede einfach drauf los, fühle mich frei, grüble nicht, ich bin einfach ich, ich lebe.
Sobald ich mich jedoch aus welchen Gründen auch immer (und da gibt es diverse Möglichkeiten) unsicher fühle, fange ich an nachzudenken, bevor ich rede, verliere jegliche Spontanität, die mich eigentlich ausmacht und laufe Gefahr einfach nicht mehr ich selbst zu sein.

Letztlich ist es also nicht nur so, dass unsere Gedanken unsere Gefühle, sondern auch unser Handeln beeinflussen. Wenn wir also anfangen zu lernen, in Situationen, in denen wir uns unsicher fühlen einfach zu handeln, statt zu denken, könnte uns das unser Leben um einiges erleichtern, oder?

Vielleicht sollte ich das einfach mal ausprobieren, durchatmen, lächeln und ich selbst bleiben, ganz egal in welcher Situation. Kopf hoch, Brust raus, Bauch rein, Haltung bewahren, stolz sein, auf das was ich bin, wie ich bin und wer ich bin.

Es gibt Freunde, die mir schon vor geraumer Zeit den ein oder anderen wichtigen Satz mit auf den Weg gegeben haben und ich denke, ich möchte diese Sätze gerne mit euch teilen:


"Unser Verstand ist unser größter Feind. Der Idiot ballert uns zu mit Gedanken an "richtig und falsch" und vor allem mit den Gedanken an "Konsequenzen". Aber das ist alles Käse. Unser Herz weiß was das beste für uns ist."


"Ignoriert man die Gefühle, kommt das Leben in einen Stau und der Verstand schürt in uns die Ängste. Hört man auf die Gefühle, kommt das Leben automatisch in Fluss."


"If it feels wrong, don't do it"



3 Menschen, drei wertvolle Aussagen und ein gemeinsamer Nenner, an dem wir uns alle ein wenig mehr orientieren sollten:

Denke nicht, lebe!

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