Montag, 31. Dezember 2018

Lebenszeichen - Achte auf Deine Worte

Sie ist wieder da... nicht nur ich, sondern auch die Depression und genau das ist der Grund, warum ich pünktlich zum Jahresende mal wieder in die Tasten haue.

Nein ich möchte euch nicht die Ohren volljammern, wie schlecht es mir doch geht, keine Sorge. 
Ich möchte mit diesem Beitrag ein wenig aufklären, sensibilisieren und darüber sprechen, wie viel Einfluss unser aller Verhalten auf unser Umfeld hat.

Wer mich kennt, weiß, dass ich ein Mensch bin, der zunächst immer erstmal das Positive sieht. Sei es in Menschen, in sozialen Gefügen, ganz egal, ich versuche immer etwas Positives zu sehen und zu hinterlassen. Wer  mich nicht kennt, lernt mich in der Regel mit einem Lächeln im Gesicht kennen. Ich werde von wildfremden Menschen angesprochen, egal ob in Läden, am Bahnhof oder beim Spazieren gehen. Man bittet mich gern um Rat und Hilfe und ich stehe jedem gerne bei, bin immer nett und freundlich, versuche es jedem Recht zu machen.

Die meisten Menschen begegnen mir entsprechend freundlich und lassen mich mit einem positiven Grundgefühl zurück. 
Das nicht jeder Mensch jedem anderen Menschen wohlgesonnen sein kann, dass ist mir bewusst. Was ich jedoch nicht verstehe, ist die Tatsache, warum man manche Dinge unbedingt aussprechen muss.

Ich möchte euch gerne ein Beispiele geben:

Ich habe meine Haare lange Zeit bunt gefärbt, von rot über pink, durchaus auch mal regenbogenfarben und zuletzt lange Zeit türkis. Die meiste Zeit bekam ich hierfür ein eher positives Feedback, von Aussagen wie "mutig aber toll", "das passt zu Dir", "nicht so langweilig wie andere" bis hin zu "bevor ich Ihre Haarfarbe wahrgenommen habe ist mir Ihr Lächeln aufgefallen". Ab und an gab es jedoch auch durchaus negativen Tenor à la "wie asozial", "so würde ich ja nicht rumlaufen wollen".

Nun leben wir ja zum Glück in einem Land, in dem Mann seine Meinung frei äußern darf. Dafür bin ich auch sehr dankbar, aber ist es wirklich zuviel verlangt, sich solche Dinge nur zu denken? Muss man solche Kommentare äußern, über Menschen, die man nicht einmal persönlich kennt? 
Ich könnte endlos damit weiter machen, denn auch dank Übergewicht gibt es da reichlich Futter für Menschen mit erhöhtem Mitteilungsdrang, aber das soll nicht das eigentliche Thema heute werden. Mir geht es vielmehr darum, darüber aufzuklären, was solche Aussagen in einem Menschen auslösen können.

An guten Tagen gehen solche Aussagen an mir vorbei, nicht unbemerkt, nicht ohne Spuren zu hinterlassen, aber sie kratzen nur an der Oberfläche. 
An den weniger guten Tagen hingegen verletzen diese Aussagen sehr. Nicht das man mir das ansehen würde, warum auch? Weitergehen und lächeln, ignorieren, nicht annehmen, sind ja schließlich nicht meine Probleme, sondern die meines Gegenübers.

Ich vermute ihr alle kennt diesen ultimativen Rat, um mit solchen negativen Menschen umzugehen, oder?

Der Mensch, der das Bedürfnis hat, sich abfällig über andere zu äußern hat das Problem, nicht derjenige über den Gesprochen wird. Wir selbst sind für die Gefühle verantwortlich, die wir zulassen, die Gedanken, die wir denken etc.

An guten Tagen stimme ich diesem Glaubenssatz zu 100% zu, denn ich bin für das verantwortlich, was ich an mich ran lasse, was ich denke und was ich fühle, aber: es gibt leider auch jene Tage, an denen ich diese Differenzierung nicht hin bekomme. An solchen Tagen genügt bereits ein schiefer Blick um mich ins Wanken zu bringen. 

Es gibt Tage, an denen möchte ich mich am Liebsten in einer einsamen Kammer einschließen, damit ich nicht aufpassen muss, die Gedanken der anderen zu denken, die Emotionen meines Umfelds an mich heran zu lassen, mich von so manchen Sätzen verletzen zu lassen.

Eine Depression bringt gerne gewisse Ängste mit sich und eine davon ist die Angst davor, das Menschen nur das sehen, was sie sehen wollen, nicht hinter die Fassade blicken. 

Zu Weihnachten habe ich dieses Bild von mir online gestellt. Entstanden im Kreise wundervoller Menschen, mit denen ich Weihnachten verbracht habe, die mich akzeptieren und lieben, wie ich bin, die mich auch mit Depression lächeln lassen.



Nichtsdestotrotz lief  wenige Minuten später das Gedankenkarussell auf Hochtouren. 
Es kam die Frage auf, warum ich plötzlich meine Haarfarbe verändere, so normal aussehe und ich hatte das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen. Im selben Moment überkam mich ein weiterer Gedanke: Darf ich ein Foto posten, auf dem ich lächle? Trotz Depression!?

Aus genau diesem Gedanken heraus ist das nachfolgende Bild entstanden. Nicht von heute auf morgen, sondern nach langem Nachdenken. 

Es zeigt all das, was sich aktuell "dank" der Depression hinter diesem Lächeln verbirgt. 
Es soll nicht anklagen, es soll sensibilisieren. 

Es soll ein Bewusstsein dafür schaffen, dass äußere Stärke nicht mit innerer Stärke verwechselt werden darf. Aber auch dafür, dass Depression nicht bedeutet nicht mehr lächeln zu dürfen!


Ich weiß, dass dieser Zustand veränderlich ist, dass es wieder besser wird, dass ich es schaffen werde!

Mir ist aber auch bewusst, dass ich bis dahin noch einiges passieren kann und wird, dass es noch immer Tage geben kann, an denen ich nicht daran glaube, dass es besser wird. An solchen Tagen werde ich versuchen, daran zu denken, dass ich genau diesen Text gerade mit euch geteilt habe, an einem Tag, an dem es mir nicht vollständig gut ging, der aber dennoch seine wunderschönen Momente hatte. 

Ihr möchtet die Welt ein klein wenig besser machen, 2019 positiv beginnen?!

Dann denkt bitte nach, was ihr zu einem Menschen sagt, bevor ihr es aussprecht.
Urteilt nicht über Menschen, ohne euch tatsächlich ein Bild über sie zu machen.
Geht höflich miteinander um, nehmt Rücksicht aufeinander. 
Haltet die Augen, Ohren und vor allem die Herzen auf. Verschenkt freigiebig euer Lächeln, denn manchmal ist dieses eine Lächeln der Grund dafür, dass ein Mensch selbst an einem schlechten Tag einen positiven Moment erlebt.

Ich danke euch für eure Geduld! Ich danke euch fürs Lesen! Nutzt gerne die Kommentarfunktion, denn ich bin stets offen für einen regen Gedankenaustausch :)

Passt alle gut auf euch auf und habt einen guten Start in das Jahr 2019! Alles ist möglich!



2 Kommentare:

  1. Ich mag dich mit jeder Haarfarbe sehr! (Auch wenn ich das Türkis besonders liebe ;-) ) Hab ein fantastisch glückliches 2019!

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  2. Danke Liebes :* das wünsche ich Dir auch!

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